1241. Februar 13. die cinerum. Die Mongolen, welche gleich bei dem Betreten der ungarischen Grenzen ihr Heer in zwei Hälften getheilt haben, erobern mit dem mehr nördlich marschirenden Haufen Sendomir. Boguphal in der neueren Ausgabe bei Bielowski Mon. Pol. II. 561. Der weitere Zug der Mongolen nach der überlieferten Annahme, die sich hauptsächlich auf Boguphal stützt, hat in seinem Zickzacklauf (Krakau, Oppeln, Kujawien, Breslau, Liegnitz) etwas ungemein Befremdliches und wir werden zu der Annahme gedrängt, dass der nördliche Heerhaufen dann noch einmal eine Abtheilung detachirt habe, der die Verwüstung von Lenczyc und Kujawien zuzuschreiben sei, wie ja auch der unten anzuführende Brief König Friedrichs II. vom 3. Juli 1241 von einer Dreitheilung des mongolischen Heeres spricht. So stellt im Grunde der polnische Chronist Dlugosz die Sache dar, wenn er berichtet (lib. VII. col. 672) der Heerführer der Mongolen habe bereits in der Gegend von Sendomir eine grössere Schaar unter Kaidanus entsendet, um Herzog Konrad von Masowien dafür zu bestrafen, dass er den russischen Fürsten Aufnahme und Zuflucht gewährt, und zugleich um diesen Fürsten zu hindern, dem Hauptheere in die Flanke oder in den Rücken zu kommen. Boguphals Darstellung liess sich hiermit allenfalls in Einklang bringen, so lange in der älteren Ausgabe (bei Sommersberg Ss. rer. Siles. II. 60) an der entscheidenden Stelle gelesen wurde: "et sic decima pars exercitus Tartarorum deinceps Syradiam Lanciciam et Cujaviam vastantes usque ad Silesiam pervenerunt." Schlechter scheint die Lesart der neueren Ausgabe (a. a. O. 561) dicta pars statt decima zu passen, und wollen wir dieselbe aufrecht erhalten, werden wir sagen müssen, dass der Chronist die Thaten der beiden Abtheilungen des nördlichen mongolischen Heerhaufens zusammenwirft. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen. |